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100 Jahre Jiu Jitsu - 100 Jahre Kampfsport in Deutschland

Bundeslehrgang und Gala in der Sporthalle Schöneberg

Am 05. Juni 1906 eröffnete Erich Rahn im Hinterzimmer einer Kneipe am Spittelmarkt im heutigen Szene-Bezirk Mitte die erste Jiu Jitsu- und Judo-Schule in Deutschland. Er selbst scheute keine Herausforderung zum Kampf, um die Überlegenheit der fernöstlichen Kunst unter Beweis zu stellen. Einer seiner Schüler, Alfred Rhode, war dann Mitbegründer des Deutschen Judo-Bundes.
Soweit die Geschichte.

In diesem Jahr bekam Erich Rahn auf Initiative des Deutschen Jiu Jitsu Rings und des Judo-Verband Berlins ein Ehrengrab zugesprochen. Am Morgen vor dem Bundeslehrgang gab es eine feierliche Kranzniederlegung. Ab 13 Uhr wurden in der Sporthalle Schöneberg am Sachsendamm (komplett ausgelegt, was für eine Dojo!) auf der gut gefüllten Matte (Bild 5 mit allen Teilnehmern)Techniken aus Jiu Jitsu, Ju Jutsu, Karate, Kickboxen und natürlich auch Judo dem fachkundigen Publikum präsentiert.

Neben anderen (Bild 4 - die Referenten) zeigten Lutz und Petra Jiu-Techniken, Ju Jutsu-Präsident Herbert Frese griff bei den Übergängen vom Stand in den Boden auf Judo zurück und ich demonstrierte Hebeltechniken (Juji-Gatame) und Varianten mit Sankaku-Techniken. Die zahlreichen Teilnehmer aus ganz Deutschland übten fleissig und haben hoffentlich viele neue Anregungen mit nach Hause genommen.

Im Anschluß an den Lehrgang wurde Lutz von DJJR-Präsidentin Hannelore Sieber der sechste Dan verliehen. Glückwunsch!

Der Abend stand im Zeichen von Kämpfen im Rahmen einer Gala mit einem leider nicht überzeugenden Büfett. Moderiert von Ken Jepsen (Radio Fritz) und Jürgen Vogel, der ja selber Jiu Jitsu macht, gab es Kämpfe im Judo und verschiedene Varianten des Allkampfs.
Die Judoka machten den Anfang. Unsere Kämpfer, Sascha Heu (Bild 1) und Nationalmannschaftskämpfer Marcel Jamet (Bild 2), konnten ihre Kämpfe mit tollen Techniken gewinnen und wurden von Jürgen Vogel (Bild 3) mit je einem Pokal geehrt.
Auch die RANDORI-Starter beim Allkampf konnten sich durchsetzen. Stephanie Meyer, Benjamin Kleiß-Macht (vorzeitiger Punktsieg wegen 12 Punkten Vorsprung) und Thorsten Preiß (3:0 Richterstimmen) gewannen ihre Kämpfe. Außerdem gab. es eine Auseinandersetzung um die deutsche Meisterschaft im Allkampf pro. Zwischen den Kämpfen gab es allerlei Vorführungen, auch sehr Akrobatisches (mit leider merkwürdiger Attitüde).
Die Berliner Kampfsport-Prominenz liess sich sehen und so wurde auch der Abend zu einer gelungenen Erinnerung an Erich Rahn, den Pionier auf diesem Feld.

Am Sonntag folgte noch eine Dan-Prüfung. Petra darf sich nunmehr mit dem vierten Dan schmücken. Nach all den Mühen, die sie mit der Organisation hatte, sicher ein schöner Abschluß.