Wenn wirklich aller guten Dinge drei sind, müsste es diesmal klappen! Nach 2003 und 2004 sind wir bereits zum dritten Mal in der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga.
2003 in Hattingen fehlten uns ohnehin die finanziellen Mittel, um das Abenteuer (Betonung auf teuer!) Bundesliga einzugehen. Ein Jahr später vor eigenem Publikum sah das schon anders aus. Damals machten uns die Dortmunder mit ein paar eingekauften Holländern einen Strich durch die Rechnung. Mal sehen, wen sie diesmal so verpflichtet haben...
Unsere Zielsetzung ist eine andere. Ausgehend von jahrelanger Aufbauarbeit im Nachwuchs wollen wir unseren Kämpfern eine Basis zum Kämpfen schaffen! Zugleich soll dies eine Perspektive für die jungen Judoka sein - "Da will ich auch mal hin!"
Sollten wir es nicht schaffen, wäre es keine Katastrophe. Dann versuchen wir es eben nächstes Jahr wieder. Bundesliga um jeden Preis ist nicht das Ziel. Der Aufstieg wäre durch Sponsoren gedeckt, kein Cent wird der Jugend genommen. Wir setzen weiter primär auf eigene Jugendarbeit!!!
Also, drückt uns alle die Daumen!
Das taten viele! Vielen, vielen Dank für die zahllosen Anrufe und sms!
Sonntag wurde es ernst auf der Matte. Strausberg legte mit einem Erfolg über den West-Zweiten Ibbenbüren vor, ein knapper Erfolg.
Wir bekamen es wie erwartet mit dem West-Meister Dortmund zu tun. Die Reihenfolge der Gewichtsklassen wurde wie üblich ausgelost. Sascha durfte den Anfang machen. Ein souveräner Auftritt: Uchi-Mata (Bild 2) und 1:0 nach nur wenigen Sekunden. Norman, unsere Verstärkung aus Potsdam, brauchte bis 73 kg kaum länger, ehe sein Erfolg mit Koshi-Jime (Bild 3) feststand - 2:0!
Ein Auftakt nach Maß, der eigentlich hätte beflügeln sollen. Stattdessen ging aber alles schief, was nur schief gehen konnte!
Robert (-81 kg) lag aber auf dem Rücken, noch ehe er richtig gegriffen hatte! Sicher hätte man für diesen Yoko-Sumi-Gaeshi auch Wazaari geben können, aber über eine Wertung Differenz braucht man nicht zu diskutieren!
Jens-Peter führte gegen Guy Kamga-Kamga (Bild 4) vier Minuten lang, ehe er doch noch gekontert wurde - 2:2.
Philipp geriet bis 66 kg durch ein fragwürdiges Yuko in Rückstand, holte aber Wazaari für Tsuri-Komi-Goshi und hatte alles im Griff. 45 Sekunden vor Kampfende wurde auch er bei einem erneuten Tsuri-Komi-Goshi-Ansatz umgekippt - Ippon und 2:3. Für die beiden letzten Kämpfe hatten sich die Dortmunder ihre zwei Holländer aufgehoben (eingewogen waren noch mehr, sie hatten jedoch gut gepokert). Sascha hielt den Kampf bis 90 kg über drei Minuten lang offen, ehe er doch Opfer eines Abtauchers wurde. Obwohl der Kampf entschieden war, wollte es Enrico wissen. Sein holländischer Kontrahent fand sich gleich hoch oben in der Luft wieder, konnte sich aber zum Yuko abdrehen. Enrico wollte dann unbedingt den Ipponwurf, so ging der Punkt doch noch nach Dortmund. Beim Stande von 3:3 und einer Yuko-Führung hätte er sonst sicher nicht so riskant gekämpft!
Der Traum vom Aufstieg war dieser Stelle jedoch bereits ausgeträumt. Schade.
KSC Strausberg - Judo-Giants Ibbenbüren 4:3
Dortmunder BSV - RANDORI 5:2
Bei Strausberg und Ibbenbüren war noch der USC Braunschweig im Pool, der aber beide Kämpfe verlor.
So blieb uns nur das "Looser-Finale" gegen Ibbenbüren. Sich ordentlich aus der Saison zu verabschieden, war das Ziel. Offensichtlich auch für das Team aus dem Westen, die ebenfalls ihre beste Mannschaft ins Feld schickte.
Wieder holten Sascha (Uchi-Mata!) und Norman (mit Koshi-Jime gegen einen Holländer) blitzschnell die beiden ersten Punkte. Diesmal ging es aber so weiter! Robert war mit einem Abtaucher erfolgreich (Bild 5), Jens-Peter kippte Uchi-Mata und Robert (-66 kg) holte ein Yuko per Abtaucher und brachte es über die Zeit - 5:0!
Bis 90 kg hielt Sascha gegen den wirklich starken John van der Mer aus den Niederlanden bis zwanzig Sekunden vor Schluß den Kampf vollkommen offen, bevor er doch noch Opfer eines Würgers wurde. Enrico setzte den Schlußpunkt zum 6:1!
um Platz 3:
RANDORI - Judo-Giants Ibbenbüren 6:1
-60 kg Enrico Günther
-66 kg Philipp Eul, Robert Bluschke
-73 kg Norman Affeldt, Leif HArraß
-81 kg Robert Hoffmann
-90 kg Sascha Marx, Stephan Steigmann
-100 kg Sascha Heu, Benjamin Kleiß-Macht
+100 kg Jens-Peter Bischof, Martin Kleiß-Macht
Nicht nur Ibbenbürens Trainer wunderte sich, warum nicht wir am Ende vorne waren. Gegen Strausberg hätten wir an diesem Tage wohl unproblematisch gewonnen, da ihnen die Top-Leute vom JC 90 fehlten. Sascha meinte, dass wir bestimmt gewonnen hätten, wenn wir den Pool mit Ibbenbüren und Braunschweig gehabt hätten und erst am Ende auf Dortmund getroffen wären. Es war jedoch von Anfang an klar, dass wir zuerst gegen die Gastgeber kämpfen und gewinnen müssen! Das haben wir leider nicht geschafft! Irgendwie war da der Wurm drin...
Finale
Dortmunder BSV - KSC Strausberg 2:5
Nur die beiden Holländer punkteten für Dortmund!
Strausberg steigt in die zweite Liga auf!
Dennoch sehe ich die Saison durchaus als Erfolg an. Nach dem Seuchenjahr 2005 präsentierten wir uns als echtes Team. Auch Ausfälle von Stammkräften konnten wir verkraften und dabei die jungen Leute weiter heranführen.
Sascha hat seinen Job als Teamkapitän klasse gemacht. Ganz wichtig: alle waren mit Spaß dabei! So kann es weiter gehen!
Wir versuchen es nächstes Jahr wieder!
Es sollte nicht sein, obwohl es absolut machbar war!
2007 ist übrigens der Nordostmeister Ausrichter der Aufstiegsrunde. Wenn das kein zusätzlicher Anreiz ist!!!
Infos (Listen) unter: