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Maryland Open

Dirk in den USA auf der Matte!

Soeben erreichte uns der Bericht unseres USA-Korrespondenten Dirk Höring (mit dem weißen Zusatzgurt). Er berichtet von den Maryland Open:

 

Gestern war ich mal wieder auf einem Judoturnier. Da ich inzwischen etwas zugenommen habe starte ich nicht mehr in 60kg wie vor 5 Jahren sondern musste mit meinen 70kg in der Gewichtsklasse bis 73kg kämpfen. Die Judoturniere hier in Amerika sind eigentlich genauso wie Deutschland nur, dass die Toiletten wahrlich in einem besseren Zustand sind als z.B. die im Sportforum Hohenschönhausen.

Mein erster Kampf war gegen einen Nationalkämpfer der USA im Ringen, der sich auch mal im Judo ausprobieren wollte. Der war ziemlich kräftig und Judo konnte der auch nicht viel. Dementsprechend war es ein sehr unschöner Kampf, der die gesamten 5 Minuten gedauert hat. Ich habe schließlich knapp gewonnen, da mein Gegner zwei Strafen einmal wegen einseitigem Greifen und einmal wegen Passivität bekommen hat. Nach dem Kampf ging es mir wirklich nicht mehr so gut. Mein Unterarme waren total verkrampft und meine Nase hat geblutet. Habe mir wirklich etwas zuviel zugemutet nach 3 Jahren Pause. Na ja nachdem ich mich erstmal übergeben hatte ging es mir etwas besser. Mineralwasser hat geholfen, den Blutgeschmack im Rachen wegzuspülen :0)

Eigentlich war das schon der Punkt, wo ich entschieden hatte: ich bin zu alt für diesen Sport. Na ja, habe mich dann doch noch zu einem zweiten Kampf durchgerungen. Diesmal gegen jemanden der wirklich besseres Judo gemacht hat. Na derjenige war auf jeden Fall viel größer als ich und Spezialist für Uchi-Mata zu deutsch Innenschenkelwurf. Ich habe seine Würfe zweimal gekontert und dafür jedes Mal ein Yuko, d.h. eine mittlere Wertung bekommen. Dann habe ich ihn noch einmal mit Tani-Otoshi geworfen und dafür auch einen Yuko bekommen. Na ja, jetzt kommt das traurige Ende der Geschichte. 12 Sekunden vor Auslauf der 5 Minuten Kampfzeit haben mich meine Kräfte verlassen und der Kämpfer, übrigens aus Karlsruhe, hat mich mit seinem Spezialwurf auf Ippon geworfen und damit den Kampf gewonnen. Na ja, auch verlieren will gelernt sein.

Mein 3. Kampf war wenig spektakulär. Ich hatte so gut wie keine Pause und musste gleich wieder ran. Ohne Kräfte und auch ohne den notwendigen Willen zum Gewinnen hat mich der andere in 10 Sekunden mit Seoi-Nage zu Deutsch Schulterwurf auf Ippon geworfen. Ich hatte insofern gewonnen, weil ich endlich Duschen konnte, was wirklich eine der besten Duschen meines Lebens gewesen ist.

Viele Grüße aus Charlottesville mit Muskelkater, Dirk

 

Anmerkung der Redaktion:
Don´t try this at home! Regelmäßiges Training beugt Übelkeit und anderen Gebrechen vor!
Wir freuen uns alle, Dirk nach Weihnachten zum Training in Berlin begrüßen zu dürfen!