Schon vor einem Jahr agierte Stephan als Gasttrainer in Kopenhagen beim Bronshoj Judo Club. Eine erneute Einladung war natürlich eine große Ehre und ein Zeichen dafür, dass die Techniken im letzten Jahr gut angekommen sind.
Cheftrainer Jens Hensel (im Bild mit Stephan) war froh darüber, dass jemand von außerhalb neue Impulse brachte, aber ihn auch in vielen grundlegenden Dingen bestätigte. Viele Problemlösungen auf der Matte, die uns selbstverständlich erscheinen, sind in Dänemark noch sehr umstritten. Man sieht, welche Entwicklung das moderne Judo in den letzten Jahren genommen hat und auf welch hohem Niveau die Trainerausbildung in Deutschland ist. Aber selbst in Berlin wird Judo auf höchst unterschiedlichem Level praktiziert. Ein ständiger Blick auf das aktuelle Wettkampfgeschehen ist eben unablässig!
In diesem Jahr lagen die Schwerpunkte bei Uchi-Mata, dem Laats-Abtaucher und prinzipiellen Dingen im Rahmen des Verteidigungsverhaltens. Gerade wenn man sich vor Augen führt, wie der andere reagieren könnte, hilft es einem, den richtigen Moment für den eigenen Angriff zu finden. Dabei verdiente sich besonders Rune als Uke wieder Bestnoten!
Außerdem ging es um das Technikprofil von Frederik, der die Chance hat, Dänemark bei den u17-Europameisterschaften in der Klasse bis 50 kg zu vertreten. Videos wurden analysiert, bestimmte Ideen gleich auf der Matte umgesetzt. Diese Arbeit werden wir fortsetzen, regelmäßig sollen Videos hin- und hergeschickt werden.
Weiter im Gespräch ist auch ein Austausch von Jugendlichen mit Aufenthalt in Familien und gemeinsamen Training. Im vergangenen Jahr absolvierten ja auch schon zwei junge Damen aus Kopenhagen ein Trainer-Praktikum bei uns im Verein.
Und Kopenhagen ist wunderschön und lohnt einen Besuch!
Obwohl es deutlich wärmer als letztes Jahr im Januar war, wäre es allerdings schön, Kopenhagen mal im Sommer zu sehen...
Die jungen Besucher hätten sicher viel Spaß im Tivoli, einem Vergnügungspark mitten im Zentrum.
Feiern können die Dänen auch, nach der Bronzemedaille im Handball war die Innenstadt proppenvoll!
Dank Jens und Michael bin ich Sonntag nach dem Training noch ins Louisiana gekommen, das fantastisch am Meer gelegene Museum für Moderne Kunst. Ein Besuch im seit 13 Jahren besetzten ehemaligen Militärstützpunkt Christiana schockt natürlich den Berliner angesichts autonomer Szene in Kreuzberg und Friedrichshain nicht. In einer so gemütlichen und beschaulichen Stadt wie Kopenhagen ist das schon eher ein Aufreger. Dafür war der Fisch exzellent, wie überhaupt alles Essbare!
Vielen Dank für die tolle Gastfreundschaft!
Mange Tak!
Bis bald in Berlin, Jens!
Auf der Homepage des Bronshoj Judo Club finden sich auch schon einige Bilder vom Training in deren klasse Dojo im Grondal Centret, dem wohl größten Sportcenter in Skandinavien (mit vielen Sportarten von Bowling über Squash, Hallenfussball, Fitness usw.). Der Uchi-Mata sieht gar nicht schlecht aus! :-)